NUMBER ONE im TestExtrem günstig und fast schon universell einsetzbar: Passt das zusammen? Das Fahrzeugpflegeprodukt „NUMBER ONE“ soll sich nämlich auch für die Verwendung in der Industrie, im Haushalt und auf Booten eignen, was uns recht misstrauisch machte. Unser Test liefert Antworten.


Verpackung und Lieferumfang
Geliefert wurde eine geriffelte und recht robuste Flasche mit einem Inhalt von 500 Millilitern. Anwendungshinweise und wichtige Informationen konnten leicht abgelesen werden.

Handhabung & Verarbeitung
Bei diesem Produkt handelt es sich laut Hersteller um eine Acryl-Versiegelung, die mithilfe der Nano-Technologie entwickelt wurde und für die meisten Lacke sowie für Chrom, Nickel, Kunststoffe, Acryl- und Plexiglas sowie Aluminium unschädlich sein soll. Davon wollten wir uns natürlich selbst überzeugen, so dass wir „NUMBER ONE“ nicht nur an mehreren Fahrzeugen testeten, sondern auch an der Acrylverglasung einer Terrasse sowie an diversen Badezimmerarmaturen. Für die Anwendung hatten wir zwei verschiedene Möglichkeiten: Wir sollten die Flüssigkeit entweder mit einem trockenen Lappen auf eine nasse und saubere Oberfläche auftragen oder mit einem nassen Lappen auf eine trockene und ebenfalls natürlich saubere Oberfläche. Wir entschieden uns für beide Varianten, da uns ja mehrere Testobjekte zur Verfügung standen. Wir rieben alle Oberflächen großzügig und gleichmäßig mit der Versiegelung ein, stellten aber schnell fest, dass wir schwarze Kunststoffteile beim nächsten Mal lieber aussparen sollten. Nachdem die Flüssigkeit angetrocknet war, bildete sich auf diesen Teilen nämlich ein hartnäckiger heller Film, der sich nur sehr schwer wieder entfernen ließ. Für diesen Zweck verwendeten wir einen hochwertigen Kunststoffreiniger, denn die Versiegelung setzte sich vor allem in Rillen und Kanten extrem stark ab. Die betroffenen Bereiche wirkten sehr trübe, matt und teilweise sogar milchig. Später haben wir dann herausgefunden, dass ein einfacher Trick Abhilfe schaffen kann: Die Kunststoffteile müssen vor der Prozedur einfach nur mit Silikonspray eingesprüht werden, dann lässt sich der helle Film vollkommen einfach entfernen. Davon abgesehen ist das Auftragen aber ein echtes Kinderspiel, ein solider Baumwolllappen reicht völlig aus. Wir nutzten aus Neugier sogar zeitweise eine Poliermaschine, auch hier konnten wir nichts Negatives feststellen. Der anschließende Trocknungsprozess sorgte dafür, dass aus der Flüssigkeit ein weißer und leicht staubiger Schleier wurde. Er muss nach einer kurzen Einwirkzeit auspoliert werden, wofür sich ein sehr weiches Mikrofasertuch am besten anbietet. Alternativ kann aber auch ruhig ein ausgedientes Handtuch verwendet werden. Außerdem würden wir empfehlen, das Produkt nicht unbedingt in der heißen Mittagssonne zu verwenden, da der Trocknungsprozess dann viel zu schnell geht.

Polier- und Reinigungswirkung
Da wir das Produkt an sehr unterschiedlichen Objekten getestet hatten, waren wir auf die einzelnen Ergebnisse ganz besonders gespannt. Beginnen wir mit unseren Fahrzeugen: Insekten- und kleinere Harzreste waren nach der Behandlung komplett verschwunden, das Gleiche gilt für vereinzelte Teerrückstände und oberflächliche Kratzer. Der Lack sah anschließend nahezu neuwertig aus, er glänzte sehr schön und fühlte sich angenehm glatt und eben an. Der folgende Regenguss bestätigte unseren positiven Eindruck, denn die Wassertropfen perlten von der Oberfläche einfach ab. „NUMBER ONE“ ist für Fahrzeuglack also sehr gut geeignet. Die Acrylverglasung unserer Terrasse konnte sich nach der Anwendung ebenfalls sehen lassen. Wirkte sie zuvor noch relativ unansehnlich, war sie jetzt wieder endlich vollkommen klar, die zahlreichen feinen Kratzer konnten wir mit dem bloßen Auge kaum noch erkennen. Sogar der Algenbelag, der sich durch Feuchtigkeit an der Außenseite gebildet hatte, war restlos verschwunden. Auch hier gilt daher: Daumen hoch! Kommen wir zu unseren Badezimmerarmaturen: Sie präsentierten sich plötzlich blitzeblank und ließen sich selbst von fettigen Händen und klebrigen Fingern nicht beeindrucken.

Haltbarkeit
Bis zu diesem Zeitpunkt waren wir von „NUMBER ONE wirklich uneingeschränkt begeistert, nun mussten wir jedoch einen kleinen Dämpfer hinnehmen. Schon nach zwei Wochen hatte die Wirkung bei allen Testobjekten rapide abgenommen, so dass bereits jetzt eine erneute Behandlung erforderlich wäre. Kratzer waren auf einmal wieder da, wir hatten sogar den Eindruck, dass die Versiegelung in den letzten 14 Tagen komplett aus den Vertiefungen herausgespült wurde. Es hatte zwar heftig geregnet, so dass Fahrzeuge und Terrassenverglasung fast ständig Feuchtigkeit ausgesetzt waren, dennoch hätten wir uns hier etwas mehr versprochen.

Vorteile
+ Allroundprodukt für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche und Verwendungsmöglichkeiten
+ Lässt sich relativ einfach anwenden, dunkle Kunststoffteile sollten jedoch ausgespart oder mit Silikonspray eingesprüht werden.
+ Sehr gute Ergebnisse auf allen Testobjekten, Oberflächen werden glatt und glänzend, Kratzer verschwinden.
+ Günstig und ergiebig

Nachteile
– Keine lange Haltbarkeit, Wirkung lässt bereits nach zwei Wochen deutlich nach.

Fazit
Die Acryl-Versiegelung „NUMBER ONE“ ist eigentlich ein ausgezeichnetes Produkt, das uns zunächst sehr begeistert und überzeugt hat. Günstig in der Anschaffung, ergiebig in der Anwendung und dazu auch noch anfangs erstklassige Ergebnisse: Dieses Mittel präsentierte sich einfach hervorragend und brachte sämtliche Testobjekte zum Strahlen und Glänzen. Leider hielt die Freude nicht sehr lange an, die relativ kurze Haltbarkeit hat uns dann doch etwas enttäuscht. Da es sich hier aber um ein äußerst preiswertes Produkt handelt, das durchaus empfehlenswert ist, möchten wir diesen Punkt nicht zu negativ bewerten. „NUMBER ONE“ erhält von uns daher auch die Gesamtnote 4, da das Preis-Leistungs-Verhältnis trotz der Abstriche stimmt.


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